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VISIONÄR UND BERÜHREND

Visionär im Hier und Jetzt geht es voran mit Jakob Winklers aufwendig recherchiertem und detailliert gezeichnetem Wimmelbuch für Kinder und Erwachsene mit dem Titel „Fatimas fantastische Reise in eine Welt ohne Erdöl“, das eine Nominierung beim Tirol-Change-Award gewonnen hat. Und beim Visions Award Siegerfilm des spanischen Regie-Duos Ana Sema und Paula Iglesias „They’re just fish“ („Sie sind nur Fisch“), das inmitten der Wüste auf einer Fischfarm spielt und davon handelt, sich einer neuen, ganz anderen Umgebung anzupassen.

Summen und Dreschen in der Wiese, Elefanten und Paviane am Vulkan, Hunde und Schrottsammler im All, Plastik und Retter im Meer. Überlebensstrategie, Kindheitstraum, Umweltskandal und Wunderschönes, fernes Tierreich und Landschaft vor der Haustür. Bei fast 60 gezeigten Filmen innerhalb von 72 Stunden war für alle was dabei. Mit Filmen innerlich berühren – das ist seit 19 Jahren das Credo des Innsbruck Nature Film Festivals, das sich ins International Nature Festival geschmiegt hat.

Sich darauf einlassen, dafür steht das gesamte Festival. Das kann dann auch mal unangenehm sein, aber: Aufklärend. Beängstigend dramatisch muten Werke wie der Bodenpreis-Gewinner „Auf dünnem Eis“ an – eine Doku über den sich rasant schnell auflösenden Permafrost in der sibirischen Arktis und dessen Folgen. Oder der Science-Fiction-Albtraum „Dar(k)win Project“, Sieger der Kategorie animierter Kurzfilm, in dem mutierte Unterwassertiere ihr Lieblingsgericht Plastik fressen. Derart unverblümt das desaströse Verhalten der Menschen gegenüber der Natur auf Großleinwand vor Augen geführt schluckt die ein oder andere Kinobesucherin und entschwindet. Ein anderer sucht das Gespräch im trockenen Foyer mit Gleichentsetzten.